Dolomiten Tour 2008
26.07.08 – 02.08.08
Samstag 26.07.08
So, heute ist unser großer Anreisetag, an dem wir nach einigen Planungsabenden in der folgenden Formation anreisen wollen: Lars & Simone vom Campingurlaub am Gardasee aus, Micha & Markus mit Bulli + Anhänger von Stadthagen aus und ich ( Christian ), das erste Teilstück bis Tübingen mit Bulli & dann eigentlich mit Newcomer Olaf per Moped über die Alb + Alpen nach Corvara ins Quartier Villa Resi. Meine Anreise läuft gut, ich starte kurz nach 5 in Gr. Hegesdorf und werde schon um halb 11 von meiner Mutter in Nehren herzlich empfangen. In der zweiten Tageshälfte bepacke ich die Kawa, drehe vorher ne Runde in T-Shirt und kurzer Hose nach Mössingen zum Tanken und erfahre von Lars und dann auch von Olaf, dass sich dieser tourtechnisch, aufgrund eines Unfalls, ausklinken muss. Ich werde also morgen den zweirädrigen Teil der Anreise bis Meran alleine antreten. Von Lars erfahre ich auch, dass das Quartier sehr gut sein soll und dass ich mit Markus wohnen werde. Vom schlechten gewittrigen Wetter in Corvara höre ich leider auch. Abends hat meine Mutter uns fürstlich bewirtet mit Hackfleisch Auflauf und ich habe Hendrik aus Hildesheim kennengelernt, der im Schwabenländle bei dem Waffenspezi Nill arbeitet und ein guter Bekannter von Horst & Mama ist. Ich schlummere ein mit ein paar Tannenzäpfle- Bier intus und hoffe auf nicht allzu schlechtes Wetter am nächsten morgen.
Sonntag 27.07.08
Nach kurzem Zusammenpacken, Frühstücken und Verabschieden machte ich mich bei sehr zweifelhafter Wetterlage, aber angenehmen Temperaturen auf den Weg Richtung Corvara. Leider fing es bereits nach wenigen Minuten Fahrzeit an zu regnen, so dass erstmal die komplette Regenmontur angelegt werden musste. Eigentlich kenn ich die schwäbische Alb bereits zur Genüge bei Mistwetter, aber auch dieses Mal goss es wie aus Kübeln. Erst ab Biberach wurde das Wetter besser, bei trockener Fahrbahn hatte ich jetzt noch diverse Umleitungen zu meistern, weil die B 312 an mehreren Stellen gesperrt war. Der Rest des Weges, ein Stück A7 und der altbekannte Weg, über den an diesem Sonntag völlig überlasteten Fernpass und den Reschenpass verlief problemlos. Das erste Mal richtig Spaß kam bei mir auf, als sich die Gelegenheit bot, sich einer dreier Truppe italienischer Locals anzuschließen. Auf der Strecke Reschenpass runter legten die drei (1x Hornet, 1x Cagiva Raptor, 1x Monster M900) einen beeindruckenden Fahrstil an den Tag. Mit nur 10 min Zeitversatz traf dann unsere Gruppe an der Forst - Brauerei zusammen. Nach Brezeln und Getränk wollten wir dann aufbrechen und prompt fing es an zu regnen. Die Regensachen anzuziehen erwies sich aber als Fehlentscheidung, denn das Tröpfeln hörte schnell auf und im „Heizkessel“ Bozen mussten wir uns schnell wieder von diesem Kleidungsstück trennen. Mein linker Spiegel löste sich noch, ließ sich aber fix anschrauben und auf dem Weg parallel zur Brennerautobahn fanden wir, obwohl dies ja sonntags teilweise schwierig ist, eine geöffnete Tanke. Auf dem Weg nach Corvara testeten wir nun zum ersten Mal vollzählig die tollen Kurven von Grödner Joch und co. Im Quartier angekommen, teilen wir die Zimmerbelegung neu auf. Micha zog um in ein Doppelzimmer und ich bei Markus ein. Nach erholsamer Duschaktion ging es auf zur Pizzeria Fornella, wo wir bisher erfolglos versucht haben, den Humor der Bedienung zu ergründen, aber vortrefflich gespeist haben. Trotzdem nehmen wir uns vor, noch mal eine Alternative zum Fornella abzuchecken.
Montag 28.07.08
Den heutigen Tag beginnen wir gegen halb acht mit dem waschen der Mopeds, die auf jedem Fall eine Reinigung nötig haben. Dann genehmigten wir uns ein ganz ordentliches Frühstück mit leckerem Kaffee und leider leicht verschimmeltem Käse. Wir beschließen eine Tour über Grödner Joch, Sella- Pass, Pass Pordoi und dann über Caprile zum Fedaia Pass. Bis dort genießen wir die Pässe bei tollem Sonnenschein und machen auch schon einige kleine Filmaufnahmen mit der Kamera von Werner, die er uns netterweise als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. An dieser Stelle schon mal besonderen Dank dafür. Leider ließ das Wetter bei der Auffahrt zum Fedaia nach und es fing unvermittelt stark an zu regnen. Wir machten kurz entschlossen kehrt und wollten unser Glück am Passo Giao versuchen, nur leider sah in Selva die Cadore das Wetter schon wieder so dubios aus, dass wir die Planung ebenfalls verwerfen und zum Passo Falzarego fahren wollen um dort nen Cappuccino zu trinken. Nachdem wir dann doch erst noch die Regenklamotten angezogen haben, kamen wir bei einem erstklassigen Wolkenbruch oben an und verzogen uns erstmal ins dortige Cafe. Nach etwas warten auf nen Tisch bekamen wir einen und überbrückten das miese Wetter mit Cappuccino und dem schmieden von neuen Planungen. Wir fuhren erstmal wieder denselben Weg runter und tankten in Caprile die Mofas. Dabei verschmorte meine Regenhose an meinem Endtopf, ich war schwer angenervt. Im üblen Regenwetter fuhren wir erneut den Fedaia Pass rauf um unser Tagesziel, den „Weizenbieronkel“ zu besuchen, wenigstens noch zu schaffen. Oben angekommen hörte der sch… Regen endlich auf und wir konnten beim Onkel auf der Terrasse sitzen uns ne Pizza teilen und noch ´nen Cappuccino zu uns nehmen. Lediglich „relativ“ frisch war´s da oben, außerdem stellten wir auch noch mal fest, dass unsere Mopeds schon rech unkenntlich durch den ganzen Dreck geworden waren, aber das war erstmal egal. Das Wetter legte nämlich wieder ordentlich an Qualität zu und schon auf dem Weg nach Canazei hatte die Straße wieder trockene Stellen und am Abzweig Sella / Pordoi konnten wir sogar die Regensachen wieder ausziehen. Das schöne Wetter nutzten wir noch für einen tollen Heimweg über Pordoi, Arabba und den Passo Campolongo. Unsere Mopeds bekamen nach kurzer Grundsatzdiskussion mit dem Senior unserer Herberge eine zünftige Wäsche und da wir für unsere Grill- Session noch keine Lösung gefunden haben, führen uns unsere Wege letztendlich wieder einmal ins gute alte Fornella, dass diesen Abend megamäßig gut besucht war. Den Abend abgeschlossen haben wir in einer Vierer- Runde bei Markus und mir im Zimmer mit dem runterladen und anschauen unseres Filmmaterial und konnten dann sehr spät (00.30 Uhr) zur Nachtruhe übergehen.
Dienstag 29.07.08
Nach dem obligatorischen Frühstücken, freuen wir uns heute über die bereits sauberen Mopeds, wollten aber bevor wir auf Tour gingen auskundschaften, wie es an diesem Abend mit dem geplanten Grillen klappen könnte. Nach einem Fehlversuch in der Nähe der Sporthalle entdeckten wir unseren potenziellen Grillplatz und Lars kündigte uns für diesen Abend bei Paolo dem Platzwart an. Unsere Tour an diesem Tag verlief über Grödnerjoch, Wolkenstein und so weiter in Richtung Kastelruth. Am Marktplatz machten wir kurz halt, erhielten aber keine Parkerlaubnis vom örtlichen Karabenemsi und zogen weiter, wenn auch unter Protest. Nach einer, durch Micha initiierten Fahrt, über dritt- bis viertrangige Nebenstraßen, kamen wir dann trotzdem an der angepeilten Straße zum Niger Pass raus. Weil die Strecke zwischen Blumau und Niger Pass so klasse zu fahren ist, entschieden wir uns für einen kurzen Abstecher in die Gegenrichtung und die Gesamte Strecke auszukosten. Leider verloren wir uns Teilweise am Abzweig, traten dann aber den eigentlichen Weg zum Niger gemeinsam an. In Sankt Cyprian winkte uns ein Cappuccino Wirt kurzerhand rechts ran und verwöhnte uns mit demselben, Latte Macchiato, Apfel Schorle und Micha mit dem mit Abstand besten Apfelstrudel mit Vanille Eis, der Tour. Nicht lange nach dem Aufbruch zwang uns die nasse Fahrbahn doch wieder in die Regenklamotten. Wir fuhren dann in eins durch bis Campitello di Fassa in eine Art Tiefgarage um uns vor dem einsetzenden Wolkenbruch zu retten. Im Nachhinein eine wirklich super Idee, denn dieser Wolkenbruch mutierte in der darauf folgenden Stunde locker zum Weltuntergang. Eine echte Besserung war nicht mehr zu erwarten, also traten wir in kompletter Regenmontur den Rückweg nach Corvara über Sella Pass und Grödnerjoch im strömenden Regen an. Simone übernahm dann den Einkauf fürs Grillen, währen die Jungs bei klasse Sonnenschein endlich mal wieder Mopeds waschen durften. Geduscht machten wir uns gegen 19.00 Uhr auf den Weg zum Grillplatz und entfachten mit 1A trockenem Feuerholz ein klasse Grillfeuer. Erst nachdem Paolo dagewesen war, um die 18 Euro Miete zu kassieren, hatten wir die Funktionsweise des Südtiroler Kamingrills soweit drauf, dass wir die erstklassigen Würstchen und Fleischstücken darauf hinbekamen. Mit mitgebrachtem Einbecker Maiurbock haben wir angestoßen und einen tollen und für Corvara Verhältnisse andersartigen Abend verbracht und traten dann zu später Stunde unseren Rückweg zu fuß an, da unser Taxi-Fahrer Marcus auch mal etwas Bewegung brauchte und das Dienstfahrzeug am nächsten Morgen eingesammelt werden sollte.
Mittwoch 30.07.08
Nachdem wir den, vom gestrigen Grillabend doch sehr hartnäckigen Gestank abgeduscht hatten, machten Marcus und ich uns auf den kurzen Fußmarsch zu seinem Bulli um diesen wieder zur Villa zurück zu holen. Beim Frühstück trafen wir angesichts des ausnahmsweise mal eindeutig schön angesagten Wetters die Entscheidung, heute über Stern / LaVilla den Valparolapaß zum Falzarego zu fahren und dann zu entscheiden, ob wir nur über den Passo Giao, oder aber über Cortina D´Ampezzo zum Misurinasee fahren wollen. Wir entschieden uns für die zweite Variante. Wir kamen, ohne uns zu verfahren, durch Cortinas chaotische Verkehrsführung und erreichten bei schönstem Sonnenschein den Misurinasee. Die Zubringerstraße „Passo tré croci“ ist überigends mit fürchterlichen Absätzen und Fahrbahnbelagsverschiebungen gespickt. Die „Turbolenzen“ machen uns allen schwer zu schaffen, dabei kam Micha kann an einer Kante gefährlich ins trudeln. Am Seeufer schossen wir klasse Bilder, davon eins mit Selbstauslöser von allen, um es Werner rüber zu schicken, denn der hat heute Geburtstag und bekam somit Gratulationen von Allen per SMS/MMS. Nach Cappuccino, Latte Macchiato, Apfel Schorle und Apfel Strudel ging’s das kurze Stück zur Mautstation der 3 Zinnen Straße, um noch mal die aktuelle Preislage abzutasten, es hatte sich aber nix geändert, es war wie immer zu teuer. Auf dem Rückweg hatte ich am meinem Moped die Kamera, aber leider spielte die nicht so mit und es brach immer wieder die Stromversorgung zusammen, sehr schade. Es ging zurück über Cortina und die hintere Seite rauf zum Passo Giao.Oben herrschte richtiges Gewusel, mit allem was dazu gehört: Senioren Busgesellschaften, Pkws in rauen Mengen und auch viele Kradfahrer. Ins Auge stachen uns eine FZR 1000 3LE, die noch die original Insektenfragmente aus den frühen 90´ern mitführte und eine GSX-R 1000 K6, die genauso rundum geschrottet aussah, wie ihr Fahrer. Die Gixxer hatte auf jeden Fall eine schwere Kindheit, soviel steht fest. Weil das Wetter schon wieder eher zweifelhaft aussah entschlossen wir in Richtung Heimat zu fahren, über Caprile, Arabba und den Campolongo Pass. Lars und ich sagten noch kurz am Costes da L´ega der Seniorwirtin und Monika Hallo, die die gesamte Truppe im Bademantel erstmal pauschal auf ein Bier einladen wollte, was wir aber freundlich ablehnten. An diesem Tag haben wir es dann auch tatsächlich geschafft die Mopeds nahezu sauber und ohne zu waschen wieder in die Garage zu stellen. Auf den Tipp von Monika, fuhren wir abends mit Marcus als Chauffeur zum Restaurant Alisander, das liegt etwas oberhalb von Corvara. Die Bedienung ist ortsüblich etwas merkwürdig, aber das Essen kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Auf dem Heimweg konnte Lars dann als Chauffeur glänzen. Auf unserem Zimmer schauten wir noch die wenigen verwertbaren Videoaufnahmen, da aber alle etwas erschöpft waren, gingen wir bald zur Nachtruhe über.
Donnerstag 31.07.2008
Wir müssen Mittwochabend wirklich sehr fertig gewesen sein, denn Marcus und ich wachten wirklich erst auf, als der Wecker um 7.30 Uhr klingelte. Beim Frühstück planten wir erst mal vorsichtig, denn man weiß ja nie wie das Wetter sich entwickelt. Nach betanken der Mopeds bei Q8 und checken des Reifendrucks fuhren wir erst mal über Grödner Joch und Salla Pass. Weiter ging’s zum Pordoi und angesichts der guten Wetterlage und klarer Sicht, setzten wir unser Vorhaben, mit der Seilbahn zum knapp 3000 Meter hohen Sass Pordoi hochzufahren in die Tat um. Dort kam es dann wieder zu den absolut genialen Selbstauslöserszenen vor grandioser Sella Kulisse. Wieder festen Boden unter den Füßen entschieden wir uns, den uns allen unbekannten Passo Staulanza anzusteuern. Wir kamen aber leider nur bis zum letzten Dorf vor dem Paß, dann machte uns, wie schon so oft in den letzten Tagen das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir drehten um und entfernten uns aus dem regnerischen Bereich und unsere Streckenwahl fiel dann auch zugunsten, des im schöneren Wetter befindlichen Passo Fedaia aus. Weil Simone die doch sehr schotterige steile Rampe zum Weizenbieronkel noch vom letzten Mal Rast nicht vertrauenerweckend fand, parkten wir alle unsere Mopeds unten an der Passstraße und setzten uns oben beim Onkel auf seine recht schöne Terrasse. Für Micha gab’s Pizza, für die Anderen nur ein Getränk und alle freuten sich über die nette und freundliche Bedienung, die im Vergleich zu den üblichen Auftritten der anderen wirklich positiv auffiel. Nach der Rast fuhren wir den Fedaia wieder runter und sauten im ersten Tunnel nach der Passhöhe erstmal nachhaltig die Mopeds ordentlich ein, denn dieser war stückweise überschwemmt + dreckig. Ansonsten hielt sich das Wetter an diesem Nachmittag aber entgegen der Vorhersage richtig gut. Wir machten einen Abstecher um den Pass Pordoi nochmals zu besuchen, fuhren wieder runter und steuerten den Sella Pass an. Auf der Passstrecke überholten uns zwei Italiener mit einer GSX R 1000 und einer R1, die einen sehr sportiven Fahrstil an den Tag legten. Das aber nur kurz, denn die gesamte Truppe wurde von einem Polizisten mit Kelle gestoppt und wir fragten uns schon, ob der jetzt alle kollektiv kontrollieren wollte, aber sein Kollege wollte anscheinend nur etwas am Straßenrand fotografieren und alle wurden unbehelligt weiter gewunken. Lars und ich versuchten dann mal unser Glück, uns dem sportiven Fahrstil der beiden Italiener anzuschließen, um mal nen direkten Vergleich zu bekommen, aber zumindest für mich war beim raus Beschleunigen aus den Ecken mit meiner 750er nicht viel zu holen. Wir machten kurz Rast am Sella und setzten unseren Weg fort zum Grödner Joch. Oben am Grödner wollten wir, zu unserer, im Laufe des Tages nun schon ansehnlichen Pass-Stempel Sammlung, den Grödner Stempel hinzufügen. Doch die schrullige Dame wollte höchstpersönlich stempeln und versemmelte einen Stempel nach dem Anderen. Nun fuhren wir direkt zur Unterkunft, wo sogleich mit der Mofa-Pflege begonnen wurde. Ich machte noch ne kurze Testrunde mit Marcus seiner ZX9R um einem dubiosen Geräusch, das sich in den letzten Tagen hin und wieder gemeldet hatte, auf die Schliche zu kommen. Nachdem alle Mopeds wieder sauber waren und wir bei Marcus seiner Kawa noch die Kette gespannt hatten, machten wir uns landfein und marschierten um halb acht zum Fornella. Dort bekamen wir mit der mittlerweile schon üblichen Warterei einen Tisch und wurden dann aber nett und freundlich bedient. Und ließen es uns schmecken. So ging dieser Tag, der im Vorfeld zumindest in der zweiten Tageshälfte regnerisch angekündigt war, für uns alle als wirklich schöner und trockener Motorradtag zu Ende.
Freitag 01.08.2008
Bei schönem Wetter mussten erst noch kleinere Handgriffe an den Mopeds gemacht werden (z.B. Bremsflüssigkeit bei Lars), aber dann konnten wir an unserem letzten gemeinsamen Urlaubstag aufbrechen. Wir wollten noch mal versuchen über den für uns alle unbekannten Passo Staulanza zu fahren. Marcus startete noch mal einen Versuch einige brauchbare Videoaufnahmen mit der doch recht unzuverlässigen Kamera hinzubekommen. Es ging über den Campolongo, Pieve usw. in die angepeilte Richtung. In Selva die Cadore tankten wir die Mopeds, Verbrauchssieger wurde Micha. Verkehrstechnisch war recht wenig los. Über den Passo Staulanza führte uns unser Weg über Dont und den Passo Duran nach Agordo. Oben am Passo Duran gab’s ne kurze Pause bei sehr sommerlichen Temperaturen. Die gleiche Stelle zum Pausieren nutze eine Truppe Kradler aus PE, BI, MI, HI, STD und M. Unten in Agordo mussten wir erst kurz einen Orientierungsstopp einlegen, dann ging’s über den Passo di Cedera bis Tonadico, rechts ab durch das Val Cismon zum Passo di Rolle. Am Passo di Rolle schafften wir den Weg bis zur Passhöhe nahezu trocken und suchten uns ein Lokal, welches sich im Laufe der Pause als echter Fehlgriff rausstellte, aber wenigstens eine konstante Qualität der Speisen und Getränke bot, wenn auch eine echt miese… Schon während der Pause donnerte es bedrohlich, also kratzen wir die Kurve, fuhren den Pass runter und dann rechts ab zum Passo di Valles, den Lars und ich schon von unserer 2006er Tour kannten. Schon nach wenigen Kehren auf diesem Pass brach ein Ungewitter los, welches uns wieder mal in unsere Regensachen zwang. Unter ein paar Tannen warteten wir das Schlimmste ab, zucken alle zusammen als ganz in der Nähe ein Blitz einschlug und setzten unseren Weg bei bereits gewohntem Regenwetter fort. Das Wetter besserte sich den gesamten Heimweg über Passo San Pellegrino, durch Moena, Canazei und über die uns schon bekannten Pässe Sella und Grödner Joch nicht und wir kamen mit Abstand am stärksten eingesaut zuhause in Corvara an. Dort konnten wir uns unserer neuen Leidenschaft widmen: Verschlammte Mopeds putzen, munterten uns aber mit Vitaminen ( Zitrone ), Mineralstoffen ( Salz ) und Getränken (Kaffee + Tequila ( natürlich alkoholfrei )) auf. Vor unserem Fornella Abschiedsbesuch packten wir unsere Sachen grob zusammen, ich zahlte meine Zimmerrechnung (25€ pro Tag) und nahm eine heiße Dusche nach den ganzen sch….Wetter. Im Fornella waren Marcus und ich die ersten und sicherten einen Tisch für uns fünf, kurz darauf kamen die anderen Drei an. Beim Essen ließen wir noch mal den heutigen Tag, bzw. die vergangenen Tage Revue passieren und kamen zu dem Schluss, dass wir uns allesamt ganz achtbar geschlagen hatten im Vergleich zu den anderen Motorradfahrern, die wir in unserer Urlaubswoche getroffen, gesprochen oder auch nur gesehen hatten. Wir schauten zuhause noch die Videoaufnahmen, verabredeten uns fürs ( etwas frühere ) Frühstück und gingen schlafen.
Samstag 02.08.2008
Heute, am Samstag, war nun der Tag gekommen, an dem sich unsere kleine Truppe wieder in unterschiedliche Richtungen zerstreuen sollte. Marcus und Micha per Bulli und Anhänger nordwärts nach Stadthagen / Husum, Lars und Simone mit noch einer Woche Urlaub, noch mal zum relaxen an den Gardasee zum Campen und ich per Motorrad über die Pässe nach Nehren zu meiner Mutter und Horst, wo mein Bulli schon auf mich wartete. Ich packte meine restlichen Sachen zusammen und gab Marcus und Micha meine Gepäckrolle mit. Wir trafen uns alle um 7.30 Uhr beim Frühstück. Um viertel nach Acht verabschiedete ich mich von den anderen, überließ die vier dem Zusammenpackstress und trat gut gelaunt bei schönstem Wetter über Grödner Joch und Sella Pass den Heimweg an. An einer Tankstelle kurz vor Bozen an der Autobahnparallelstraße legte ich Sprit nach und wurde von einem freundlichen Tankwart befragt, ob meine Kawasaki ganz neu wäre, wegen des Pflegezustandes. Tja, so gehen die Meinungen über gepflegte und saubere Mopeds manchmal doch sehr auseinander. Den Rest der Strecke überstand ich bei klasse Wetter und exorbitant viel Reiseverkehr, mit einer sehr „touristischen“ Fahrweise. Ich stellte fest, dass oft die Reisefraktion mit K1200LT und co. deutlich sportiver unterwegs ist, als die vermeintlichen Supersportler. Kurz vorm Fernpaß machte ich einen kurzen Stopp und textete meiner Mutter und Lars. Alle Strecken, das Hinterland von Meran und Reschenpass und Fernpaß, waren dermaßen von Pkws verstopft, dass man schon Leib und Leben riskieren musste, um nicht noch irgendwo dazwischen überwintern zu müssen ;-) Getankt habe ich dann in Deutschland, weil ich die 1,50 € Mehrkosten der Tankfüllung verschmerzen konnte, angesichts der Tatsache, dass ich dann mit diesem Tankstopp auch bis nach Nehren kommen würde. Die Umleitung der B312 zwischen Berkheim und Biberach bestand leider immer noch, aber trotzdem kam ich sowohl hier, als auch zuvor auf der Autobahn sehr gut voran. Ich hoffe nur, mir gelingt es, diese italienische Fahrweise kurzfristig wieder abzulegen. Gegen 15.30 Uhr kam ich dann etwas platt in Nehren an, aber Mama und Horst verwöhnten mich gleich mit Kaffee und lecker Kuchen und später mit einem tollen, griechischen Spezialitäten Abend. So aufgemuntert wusch ich noch gleich die Z und packte sie in den Bulli. Ebenfalls mit an Board die schwäbischen Klargetränke für die Schwiegereltern. Stefan kam noch zu Besuch vorbei und wir genossen alle auf der Terrasse den angenehmen Sommerabend. Ich schrieb noch kurz an diesem Tagebuch und ging dann gegen 22.45 Uhr schlafen.