Sella-Gruppe 2004 - 2015
Sella-Gruppe2004 - 2015

Dolomiten-Tour 2004 

09.07.04 – 16.07.04  

Teilnehmer:

Werner auf Honda CB 900 Hornet

Christian auf Kawasaki Z 750

Tobias auf Yamaha XJ 600

 Lars auf Yamaha XJR 1300

 

Freitag, 09.07.04 

Anreise bis Pfronten ca. 700 Km

 

So, heute ist jetzt also der große Tag und es ist endlich Tourstart. Ich hätte fast noch verpennt, da ich wohl versehentlich den Wecker nicht entsichert hatte. Pünktlich um kurz vor sieben ging es los. Durchs Auetal, Extertal in Richtung Blomberg/Warburg. Das Wetter war unangenehm kalt und bedeckt, hin und wieder sogar etwas Regen. Kurz vor Warburg nahmen wir alle unsere Regensachen und obwohl es nicht sofort stark regnete, war es doch bedeutend wärmer. Auf der Autobahn nervte neben dem sturen Geradeausfahren vor allem stark böiger Wind. ECHT übel, wir waren froh über jeden Tankstopp, den wir immer so nach etwa 200 Km einlegten. In Bad Kissingen / Oberthulba fuhren wir runter von der Bahn, um ´nen Abstecher zu RF-Biketech zu machen. Nach kurzer Suche fanden wir den Laden im „Gewerbegebiet“ von Nüdlingen. Die Umbauten können sich wirklich sehen lassen, aber der Laden und vor allem die Werkstatt waren wie erwartet in einem üblen Zustand. Nach einem Umweg durch die City von Nüdlingen, um beim Bäcker Proviant zu besorgen, ging es gleich wieder weiter in Richtung der mittlerweile schon verhaßten Autobahn. Am ersten Rastplatz stärkten wir uns, was die Stimmung wieder besserte. An der ausgeliehenen XJ von Tobias viel etwas Ölverlust auf, welcher auf eine undichte Ölleitung zurückzuführen war. Also erst mal nix bedrohliches. Weiter ging es immer die A7 entlang bis Ausfahrt Oy / Mittelberg, um wenigstens die restlichen Kilometer mal wieder ´ne Landstraße unter die Räder zu nehmen. Angekommen in Pfronten fuhren wir zu Werners Schwester, die nicht zuhause war. Dann teilten wir uns auf, Werner fuhr ein Geschenk für seine Schwester besorgen, wir restlichen drei setzten uns in den Biergarten Falkenstein um was zu trinken. Allerdings waren wir doch reichlich erledigt und zusammen kehrten wir dann in unser Quartier ein. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, schlug Werner (der Mann von Werners Schwester heißt nämlich auch so) vor, doch zuhause zu bleiben und zu grillen. Als wir gestärkt waren und uns mit ein paar Bierchen für die anstrengende Autobahnfahrt „belohnt“ hatten, kam auch Werners Schwester Christel von der Arbeit. Als Krankenschwester mußte sie ausgerechnet heute mal wieder Überstunden machen. Das war der erste Tag unserer Tour und mit satter Bettschwere verabschiedeten wir uns, um am nächsten morgen um sieben fit zu sein.

 

Samstag, 10.07.04

Anreise bis Corvara ca. 300 Km

 

Aufstehen um sieben war überhaupt kein Problem. Alle fühlten sich fit und voller Tatendrang beäugten wir den doch sehr grauen Himmel. Weil pünktlich um halb acht der Regen einsetzte, bremsten wir uns erstmal und genossen klasse Brötchen und Kaffee sponsored by Christel & Werner. Kurz nach halb neun machten wir uns in voller Montur, die wir ja schon vom Vortag gut kannten, im Regen auf den Weg. Angesichts der Wetterlage fiel die geplante Fahrt übers Timmelsjoch natürlich aus, ab 1800 Meter Höhe sollte es schneien (wollten wir nicht in den Sommerurlaub???). Also Fernpaß und Reschenpaß. Leider kamen wir kaum aus Pfronten raus, da blinkte schon die Öl-Kontrolle der XJ und die uns schon am Vortag aufgefallene Ölleitung leckte stark. Nach kurzem Check fuhren wir zurück in den Ort zur Aral Tankstelle, wo es gleichzeitig eine kleine Motorradwerkstatt gab. Der nette Tankstellenbesitzer lieh uns Werkzeug und in seinen Beständen fanden sich sogar entsprechende Kupferdichtringe, für die er nach erfolgreicher Reparatur nicht mal Euros haben wollte. Um ca. 10.30 Uhr fuhren wir dann in die geplante Richtung. Der Regen dauerte bis etwa Resia (Reschenpaß). Danach hatten wir den obligatorischen Stop an der Unterwasserkirche, wo wir schon mit negativ-News, was das Wetter betrifft, von einem anderen Biker versorgt wurden. Danach, auf dem Weg runter nach Meran wurde es richtig schön sonnig warm, die Zeit der Regenklamotten war fürs erste vorbei. Von Meran fuhren wir über die Schnellstraße nach Bozen, schlängelten uns durchs Verkehrschaos von dem selbigen und fuhren parallel zur Brenner-Autobahn bis zum Abzweig ins Grödner-Tal. Vorbei an St. Ulrich fuhren wir nach Wolkenstein und beschlossen in einem Eis-Café einzukehren. Bei herrlichem Sonnenschein und Cappuccino ließ es sich gut aushalten. Schwäbische Biker, die es und nachmachen wollten gaben ´ne Show-Einlage und schmissen ´ne CBR direkt vor die Eisdiele. Hmm, na okay, kann jedem passieren und ging auch ohne größere Schäden ab. Dann fuhren wir den Rest übers Grödnerjoch mit klasse Kurven und beeindruckendem Panorama nach Corvara. Etwas über Corvara, ca. 15 Kurven bergauf fanden wir unsere Pension „Costes da l´Ega“, was immer das heißen mag. Wir beziehen unsere 2 Doppelzimmer, die wirklich in Ordnung sind. Ich fange als erster an zu duschen und verursache gleich ne riesen Überschwemmung, weil irgendwie das Wasser aus dem Abfluß auf dem Boden hochkommt. Als ich fertig bin fängt´s leicht an zu regnen, hoffentlich kein Dauerzustand??? Mit den obligatorischen Regenklamotten fahren wir runter nach Corvara ins „Fornella“ zum lecker Pizza essen… echt klasse!!! Als wir um 10 Uhr rauskommen gießt es volles Programm, aber die Nummer mit den Regenklamotten u.s.w. kennen wir ja jetzt schon… Zuhause fallen wir nach kurzer Lagebesprechung in unsere Betten.

 

Sonntag, 11.07.04

Rundfahrt um die Sella Gruppe ca. 60 Km

 

Beim ersten Blick aus dem Fenster begrüßte uns heute morgen der jetzt schon altbekannte Regen. In der Hoffnung es könnte aufhören begaben wir uns um halb neun zum Frühstücksraum. Während des wirklich tollen Frühstücks fing es an zu schneien, was sich im Laufe des Vormittags verstärkte. (die Frage nach dem Sommerurlaub tat sich wieder auf!!!). Die nette Wirtin beeindruckte uns mit Angeboten, angefangen mit Schnaps (8.35 Uhr), über Bier (8.45 Uhr), zu Sekt (8.55 Uhr) und anschließendem Autotransfer zum Ort. Wir lehnten alles fürs Erste höflich ab, hielten die Wetterlage fotographisch fest und pausierten erst mal. Als wider Erwarten die Sonne raus kam spazierten Werner, Lars und ich erst mal um die nächste Kurve und als sich das schöne Wetter durchsetzte, sattelten wir unsere schon kraß verschmutzten Bikes um die Gegend ein wenig genauer zu erkunden. Über Arraba ging’s diverse Serpentinen hoch zum Pass Pordoi. Hier lag am Wegesrand noch beeindruckend viel Schnee. Nach kurzer Rast an der unteren Station der Seilbahn zum Sass Pordoi ging es über Canassei zum Sella Pass. Oben waren die Straßen vom Schmelzwasser doch noch stark naß und wie sich nach späterer Betrachtung der Mopeds rausstellte wohl auch etwas verschmutzt. Das Grödner Joch, das wir schon von der Anreise her kannten, nahmen wir als nächstes unter die Räder. Wieder unten im Tal durchforschten wir Corvara nach einem Supermarkt, aber Sonntagnachmittag standen die Chancen schlecht. Eigentlich wollten wir dann einen Cappuccino trinken gehen, aber ein erneuter Wetterumschwung mit Regen, trieb uns fürs erste wieder nach hause. Kultiviert nahmen wir den Weg zum Abendessen in Corvara in Angriff. Das ganze ging reibungslos ohne Schlechtwetter bei Hin- und Rückweg vonstatten und wir ließen es uns bei Rotwein und lecker Essen im „Fornella“ gut gehen.

 

Montag, 12.07.04

Tour zu den drei Zinnen ca. 130 Km

 

Heute Morgen begrüßte uns recht ungewohnt eine trockene Straße…kein Regen. Nach dem Frühstück fuhren erst Werner alleine und dann wir alle zusammen nach Corvara zum Einkaufen. Wie am Vortag schon grob vorgeplant machten wir uns auf den Weg eine Runde zu den drei Zinnen zu drehen. Von Arraba ging’s über den Falzarego Pass nach Cortina d´Ampezzo. Wegen der Temperaturen hatten alle wieder mal Regenklamotten an. Oben am Falzarego schneite es leicht bei immerhin 10°C. Von Cortina fuhren wir an den recht schönen Lago di Misurina. Wir vereinbarten spontan erstmal zu den drei Zinnen hochzufahren und dann unten am Lago nen Cappuccino zu trinken. Allerdings war die Straße zu den drei Zinnen nicht nur naß, sondern auch Maut-pflichtig und das nicht zu knapp: Für Mopeds kosteten die 6 Km hin und zurück 10 Euro, für PKW sogar 20 Euro. Wir drehten um und investierten die Euros lieber gleich in Cappuccino, trafen ein Thundercat-Pärchen aus Mettmann und wunderten uns über Zuschläge auf der Speisekarte für den Transfer der Speisen & Getränke nach draußen. Auf dem Rückweg über Falzarego und  dann rechts ab über den Passo de Valparola, gab Tobias alles und schafft die Kurvengeschwindigkeit so zu  steigern, daß ein Hinterherfahren keine Aggressionen mehr aufkommen ließ. Zurück fuhren wir über La Villa (mit Tankstop) wieder nach Corvara und pausierten zuhause bei Wasser und Keksen (Vollkernkoks). Gegen Acht fuhren wir alle runter zum Ort, Lars rief bei seinen Eltern am Gardasee an, um sich nach der Wetterlage dort zu erkundigen und ich telefonierte mit Stadthagen und Groß Hegesdorf. Eigentlich wollten wir dann mal ein neues Pizzaria-Ristorante ausprobieren, doch dort war leider Ruhetag, so daß wir zum dritten Mal im Fornella landeten. Allerdings ist dort alles wirklich lecker und mittlerweile gehen wir dort schon als Stammgäste durch. Den Rückweg schafften wir ohne Regensachen im trockenen, obwohl es während wir essen waren wieder sturzbachartig geregnet hatte. Aber hin und wider haben wir ja auch mal Glück.

 

Dienstag, 13.07.04

Rundfahrt über Kastelruth ca. 180Km

 

Nach wieder mal exzellentem Frühstück, etwas Mopedpflege und einem Entschluß heute ohne Regensachen auszukommen, starteten wir über Corvara und Grödner Joch, Wolkenstein und St. Ulrich nach Kastelruth. Auf dem Marktplatz pausierten wir kurz, fuhren dann über Seis (auf ladienisch Siusi) und das Eisaktal nach Blumau, links ab über Welschnofen zum Karersee. Werner hämmerte sich, entgegen der ortsüblichen Miniportionen, ne Riesencurrywurst rein, während Lars + ich den See fotografierten und einem Local verwundert zuschauten, der verzweifelt aber gleichzeitig souverän ´nen Stück Felsen zusammen mörtelte!?!?!. Voll motiviert fuhren wir über Canassei den Pass Pordoi hoch, freuten uns über Supersonnenwetter und legten glatt ne Bestzeit für die Paßerstürmung vor (Voller Einsatz mind.120% ) Bei einem Cappuccino werteten wie die Kurvenwinkel der Strecke (und der Bedienungen) aus und kamen zum Schluß, daß man die ganze Sache nochmal näher betrachten müßte. Gesagt getan. Wir fuhren also nochmal runter, Lars schoß am Abzweig Richtung Sella Pass noch´n paar Fahrfotos von mir und rauf ging’s zum Sella. Bereits am Sella machte sich ne Schweinekälte breit, wir fuhren also weiter, rechts ab Richtung Grödner Joch. Oben angekommen fing´s dann endlich an zu regnen und etwas zu hageln, das ganze bei freundlichen 9°C. Wir konnten also unsere morgendliche Zielsetzung in punkto Regenklamotten nicht einhalten und kleideten uns erst mal wieder komplett ein um bei 1A nasser Fahrbahn über Culfuschg (Colfosco) und Corvara nach hause zu fahren. Auf unserem Parkplatz angekommen kam noch ein SHG-ler (-SN2) vorbei, grüßte aber hielt nicht an, naja, warum auch??? Schaumburg liegt ja quasi nebenan!!! Nachdem wir Pause gemacht und ich alle Mopeds mit frischem Kettenfett versorgt hatte, rollten wir runter zum Ort, um unser Abendessen zu ergattern. Geplant hatten wir, endlich mal ein anderes Restaurant auszuprobieren, aber bei demjenigen standen a.) nur 2 Autos von Gästen und b.) gab’s keine Karte, um das Angebot abchecken zu können. Da gegen das Essen im Fornella sowieso schwer ein Stich zu machen ist, landeten wir wieder dort, nachdem wir Lars an der Telefonzelle abgeholt hatten. Eigentlich wollten wir schon abends volltanken, da wir ja morgen zum Lago di Garda wollen, leider waren alle Tankstellen geschlossen. So ließen wir es uns abermals schmecken, gönnten uns gemeinsam einen Liter Rotwein und fielen zuhause nach trockener Rückfahrt zufrieden in unsere Betten.

 

Mittwoch 14.07.04

Lago di Garda Run ca.400 Km

 

Auf Werners Sitzbank war heute morgen EIS!!! Da wir heute unseren „Run to Lake Garda“ unternehmen wollen, stehen wir um halb sieben auf, frühstücken um sieben und setzten uns um halb acht in Bewegung. Weil wir aber noch tanken müssen, Luftdruck prüfen und bei Werners Hornet etwas Öl nachgefüllt werden muß, geht es erst gegen halb neun so richtig los. Weil Tobias nicht so zügig fahren kann, wie es für die immerhin 185 Km erforderlich wäre, fährt er bei mir mit. Wir heizen bei strahlend blauem Himmel und nicht viel über Null Grad übers Grödner Joch, Wolkenstein und St. Ulrich in Richtung Autostrada. Für die Autobahn haben wir uns entschieden, weil wir zeitmäßig ansonsten zu wenig vom Tag am Lago gehabt hätten. Ab Blumau geht´s ein ganzes Stück auf einer gut ausgebauten Strasse parallel zur Autobahn. Drauf fahren wir, nachdem wir unsere Maut-Karte gezogen haben in Bozen-Nord. Bis Rovereto-Süd sind es knapp 100 Km, das ergibt eine Maut von 5.30 Euro. Eine kurze Rast legen wir am kleinen Bahnhof von Mori ein, mir geht es Kreislauftechnisch etwas eierig, aber nach Brötchen, Wasser und Joghurt packen wir die restlichen ca.30 Km zum See. Der erste Blick zum Lago ist wie immer beeindruckend. Die Temperatur ist hier zwischen halb elf und elf Uhr schon bei 25°C, für uns tiefgefrorene Dolomitisti echt klasse. Im Spiaggia in der Bucht von Val die Sogno werden wir von Lars Eltern und Lore + Dieter gebührend begrüßt, dürfen unsere Mopeds in Franco´s Tiefgarage parken und unsere komplette Biker Montur legen wir in Hans seinen Touran. Versorgt mit unseren kurzen Klamotten, Badesachen und Leih-Latschen für jeden, legen wir erst mal reichlich Sonnencreme auf und fahren dann jeweils zu viert mit den Booten rüber nach Limone. Nach einem Stadtbummel relaxen wir bei Antonio, der uns mit seiner berühmten und auch berüchtigten Erdbeerbowle versorgt. Das ganze gibt´s gesponsored von Hans + Elke, einfach schön so viel Gastfreundschaft. Wieder auf dem Boot drehen wir eine Runde, um den Beiden die es noch nicht vom Wasser aus kennen (Werner und Tobias) die Highlights des nördlichen Sees zu zeigen. Zwischendurch gehen Lars, Tobias und ich, sowie die komplette Truppe vom anderen Boot schwimmen. Recht frisch aber herrlich. Den Nachmittagskaffee, nicht nur mit Keks, sondern frischem Schinken, Käse und Chiabatta-Brot gibt’s abermals von den Bukovsky´s auf deren Appartementbalkon. An dieser Stelle nochmal Vielen Dank für Alles !!! Kurz vor sechs treten wir die Rückreise an und spulen nach dem obligatorischen Tankstop, den wir gleich in Nago machten, die 185 Km ein zweites Mal ab. Ziemlich erledigt, vor allem wegen meines lieben Bruderherzes, der immer wie ein zwei Zentner Kartoffelsack auf meinem Rücken lag, duschten wir kurz. Ich versuchte im Ort mit Susanne zu telefonieren und holte am Automaten Geld. Als die Anderen eintrafen gingen wir ins Fornella und speisten, doch die allgemeine Erschöpfung ließ sich nicht leugnen und so fuhren wir gegen elf Uhr die jetzt schon wie eine Hausstrecke bekannten Serpentinen rauf nach hause und gingen ins Bett.

 

Donnerstag, 15.07.04

Tour zur Marmolada ca. 160 Km

 

Heute haben wir uns eine Fahrt Richtung Marmolada vorgenommen. Weil wir gestern fast 400 Km gefahren waren, kommen wir erst mal nicht so richtig in Gang und frühstücken erst gegen halb neun. Nach dem Frühstück packen wir unsere Klamotten zusammen und fahren vorab nach Corvara runter zum Tanken. Dann geht´s wieder an unserer Pension vorbei über Arraba Richtung Falzarego Pass bis nach Pieve, wo wir nach kurzer Vollsperrung der Innenstadt durch Bus und LKW, sozusagen am Ortsausgang rechts, auf kleinen schmalen Straßen durchs Val Soppera gefahren sind. Auf einer Nebenstrecke (Colle, Lucia + Piau) ging’s rauf zum Passo di Giau. Oben war´s in erster Line kalt aber tolle Aussicht. Werner erfuhr von einem Ami, das XJR´s in Amiland verboten sind. Dann machten wir uns wieder auf den Weg, auf gleicher Strecke den Paß runter, fuhren jetzt aber mit vollem Körpereinsatz über Selva di Cadore nach Caprile. Ich hatte meine erste Asphaltberührung mit der linken Fußraste (klasse + ganz ohne Sturz). Von dort aus fuhren wir vier Richtung Marmolada, also den Fedaja Pass rauf. Hier, soviel sei gesagt, gab es die schönsten Kurven an der Wand einer Liftstation, unglaublich!!! Beim Stop am Stausee verlor ich fast mein Portemonnaie. Kurz danach kehrten wir bei einem zünftigen Italo ein und nahmen anstatt 7-12 Hefeweizen (was dort anscheinend Standard ist!!!) nen Cappuccino zu uns und teilten uns ne Holzofen- Pizza und waren immer noch vollig fasziniert von Roberta. Talabwärts ging es über Canassei, dann zum Pordoi hoch. Auf halber Strecke wunderten wir uns über ne 4er Gang die unentwegt Filmaufnahmen von sich machen ließ. Bei superknaller Wetter fiel uns die Entscheidung nicht schwer heute per Seilbahn zum knapp 3000!!! Meter hohen Sass Pordoi zu fahren (11 €). Oben fand die dort obligatorische Fotosession (Selbstauslöser incl.) statt. Verdammt hoch da oben, Mopeds nur noch schwer erkennbar, Busse kleiner als Matchbox! Den Rückweg nahmen wir über unsere Hausstrecke Sella Joch und Grödner Joch. Von Colfosco aus unternahmen Lars und dann ich noch mal ne Testrunde auf der XJ. Etwas merkwürdig, aber hat doch potential so´n Teil. Nach kurzem Erfrischungsstop in unserer Pension nebst Abschiedsgrappa mit unseren Wirtinnen und Giulia, fanden wir uns plötzlich und unerwartet im Fornella wieder, wo wir ebenfalls unsere Abschiedsvorstellung gaben. Nachdem wir uns einig waren, hier nochmal irgendwann zusammen zu sitzen und den Nachhauseweg unfallfrei gemeistert hatten, fielen wir zufrieden in unsere Betten.

 

Freitag, 16.07.04

Rückfahrt über Timmelsjoch und Pfronten ca. 1000 Km

 

Zum Rück-/Abreisetag zeigt sich das Wetter natürlich von seiner besten Seite. Um halb sieben stehen wir alle auf, kultivieren uns und packen unsere Sachen zusammen und machen die Mopeds startklar. Heute morgen braucht man in punkto Temperatur nicht mal Regensachen. Wir genießen nochmals das tolle Frühstück, bezahlen unser Quartier (96€ also 100€!!!) und machen uns auf den Weg. Übers Grödner Joch, das mittlerweile auch schon fast Hausstreckecharakter für uns hat, dann über Wolkenstein und St. Ulrich fahren wir bis zur Autobahn und dann parallel bis Brixen + Sterzing. Der Tag heute ist perfekt um die eigentlich für den Hinweg geplante Tour über den Jaufenpaß und das Timmelsjoch in Angriff zu nehmen. Der Jaufenpaß ist landschaftlich sehr schön, das Timmelsjoch ist bis auf die beeindruckende Höhe von 2509 Metern eigentlich nicht so beeindruckend. Nach der Abfahrt vom Timmelsjoch stehen die Ösis schon am Start um hierfür erst mal 8 Euro zu kassieren, allerdings muß man zugeben, daß auf dieser Seite die Straße wesentlich besser ist. Unsere Tour geht weiter über Imst, wo wir noch mal günstigen (0,97€/l) Ösi Sprit in die Mopeds lassen und die für uns brutale Temperatur von 30°C auf uns wirken lassen. Ich gönne mir deshalb erstmal ein Eis. Den Rest bis Pfronten über den Fernpaß eiern wir im relativ dichten Verkehr erstmal so dahin. In Pfronten kommen wir um etwa 17 Uhr an. Lars, Tobi und ich entschließen uns weiter zu fahren und die noch verbleibenden, knapp 700 Km runter zu spulen. Werner will noch 2 Tage bei seiner Schwester bleiben, denn die sieht er ja auch nicht allzu häufig. So trennt sich unser Vierer- Gespann, aber als Tobias versucht die XJ zu starten passiert erstmal Überhaupt-Nix, hmm…, Lars findet des Übels Wurzel recht schnell. Der Batteriepluspol war nicht festgeschraubt und nach erfolgreicher Instandsetzung fahren wir am fast südlichsten Ende Deutschlands auf die A7. Bei strahlendem Wetter läßt sich das Autobahnfahren anfangs noch aushalten, doch relativ schnell haben wir restlos die Schnauze voll, hangeln uns von Tankstop zu Tankstop und fahren etwa um halb elf in Warburg von der Autobahn. Ich muß jetzt vorweg fahren, denn Tobi kann max. 2 Meter gucken weil der Scheinwerfer der XJ so tief eingestellt ist und Lars hat ähnliche Blindflugprobleme wegen des getönten Visiers. Nachdem wir uns wegen der Kälte die Regensachen wieder angezogen haben, geht es zügig bis Barntrup. Danach begrüßen uns in unserer Heimat nasse Straßen, Nebel und ein merkwürdiges Klima, was Helmvisiere, Brille (Tobias), Spiegel etc. beschlagen läßt und die Orientierung zusätzlich erschwert. An der Ahrensburg trennen wir uns und ich stelle meine Z, die wirklich klasse gelaufen ist, um kurz nach Mitternacht in die Garage, falle erschöpft ins Bett und träume schon von der nächsten Tour…